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Welche Bindungstypen passen zusammen?

Bindungsstile bzw. Bindungstypen beeinflussen, wie gut Paare zusammenpassen, aber sie sind nicht der einzige Faktor für den Erfolg einer Beziehung. Sicher gebundene Paare haben oft stabile Beziehungen, während unsichere Bindungstypen wie Ängstliche und Vermeidende auf Herausforderungen stoßen. Kommunikation und Kompromisse sind entscheidend, um Konflikte zu lösen und Beziehungen zu verbessern, besonders bei unsicheren Bindungsstilen. Finde heraus, welche Kombinationen von Bindungstypen am Besten zusammen passen.

 

Ich werde oft gefragt, wie gut oder schlecht Beziehungen zwischen den einzelnen Bindungsstilen funktionieren. Natürlich gibt es nicht wirklich die eine gültige Antwort dafür, denn jedes Paar ist anders und es ist ja auch nicht nur das Bindungssystem, das für alles verantwortlich ist. Aber es gibt Tendenzen, die trotzdem schonmal einen guten Anhaltspunkt geben können.



Bindungstypen: Sicher und sicher

 

Was soll ich sagen: herrlich! Haben die Glück gehabt! Aber natürlich ist auch zwischen denen nicht immer alles paletti! Beziehungsprobleme können die auch reichlich haben. Sie sind nur nicht unbedingt auf Ängsten aus der Vergangenheit beruhend. Können alle Sicheren miteinander wunderbar kommunizieren? So wird es oft dargestellt, aber das wären Sichere in Reinform, quasi die Vorzeige-Sicheren. In der Realität können auch sie arge Kommunikationsprobleme haben, auch mal ins Drama geraten oder abhauen. So kleine ängstliche oder vermeidende Anteile habe die meisten schon auch in sich. Wenn beide recht sicher sind, kriegen die das aber meist wieder gewuppt, können Dinge besser klären und fühlen sich nicht gleich wertlos, nur weil der andere mal was Blödes sagt. Top!

 

Bindungstypen: Sicher und ängstlich


Also, für den Ängstlichen eine gute Sache. Der Sichere steigt nicht auf das Drama ein, ist meistens auch bereit für Kommunikation und gibt dem Ängstlichen Sicherheit, weil er die auch schon in sich trägt, wie der Name schon sagt. Klingt wie das perfekte Match. Für den Ängstlichen wäre es das auch, wenn, ja wenn nicht zwei Sachen wären: oftmals sind die Sicheren durch das fehlende Chaos zu langweilig für sie. Leider. Denn eigentlich ist es das, was sie brauchen. Und zweitens kann es gut sein, dass es für den Sicheren dann doch zu viel Drama ist. Darauf hat er keine Lust. Wenn die Liebe groß genug ist, wird er es aber aushalten. Mega!

 

Bindungstypen: Sicher und vermeidend


Der Vermeider braucht seinen Raum- kein Thema, darf er haben. Der Vermeider will keine tränenreichen, dramatischen Gespräche. Auch kein Thema, eine ruhige Kommunikation ist durchaus möglich. Klingt schon wieder wie das perfekte Match, oder? Nun ja, für den Sicheren kann es leider sein, dass die fehlende Tiefe der Kommunikation, das fehlende Mitteilen der Gefühlwelt irgendwann zu wenig wird. Und dann überlegt er es sich gut, ober er das so wirklich haben möchte. Es sei denn, der Vermeider fühlt sich bei ihm so sicher, dass er sich dann doch mal öffnen kann. Toll wäre das!

 

Bindungstypen: Sicher und desorganisiert


Für den Desorgansierten definitiv DIE Chance auf eine einigermaßen funktionierende Beziehung. Er braucht Sicherheit, er braucht Offenheit, er braucht Ehrlichkeit. Wenn er das auch aushalten kann, ist es super. Da gerade er aber das Chaos gewohnt ist, könnte seine Partnerwahl eher nicht in diese Richtung gehen. Das ist megaschade, denn das wäre sein Jackpot!

 

 

Bindungstypen: Ängstlich und ängstlich

 

Auf dem ersten Blick die Traumbeziehung- beide wollen viel und tief reden, beide sind eher eifersüchtig und von Verlustangst geplagt und verstehen sich dabei voll und ganz. Der Anfang der Beziehung ist deshalb meist der Himmel auf Erden. Bis er es nicht mehr ist. Die ersten Missverständnisse und Konflikte könnten leider ganz schön explosiv werden. Wenn Beide lernen, Konflikte direkt wieder zu reparieren und offen und verletzlich statt verletzend in der Kommunikation zu bleiben, kann da aber durchaus ein Schuh draus werden!

 

Bindungstypen: Ängstlich und vermeidend

 

Die am häufigsten gewählte Kombination unter den unsicheren Bindungstypen. Klar, beide sehen im Anderen, was ihm selbst fehlt und das kann schon sehr anziehend sein. Oftmals wird aus den Punkten, die einst so anziehend waren, aber Punkte, die zu Konflikten führen. Der emotionale Ängstliche beruhigt sich durch Kommunikation, der eher sachliche Vermeider beruhigt sich durch einsames Schweigen. Klingt, als sei es zum Scheitern verurteilt. Ist es nicht, jedenfalls nicht, wenn beide nicht in den Extremen liegen, so dass es unmöglich ist, beide Bedürfnisse unter einem Hut zu kriegen. Mit dem Willen, sich zu verstehen, Kompromisse einzugehen und funktionierende Strategien zu finden, kann auch aus solch einer Beziehung eine glückliche werden.

 

Bindungstypen: Ängstlich und desorganisiert


Die Desorganisierten sind auch ängstlich, sehr ängstlich sogar. Und reagieren sehr empathisch und empfindlich auf ihr Gegenüber. Das kann also eine sehr explosive, wütende Kombination werden. Eine, die sich am besten unterstützen lässt, um das Ding zum Laufen zu kriegen. Es ist nicht unmöglich, aber einfach ist es auch nicht.

 

 

Bindungstypen: Vermeidend und vermeidend

 

Wenn beide sich nicht bewusst sind, dass sie Vermeider sind, ist ein stillschweigendes Aushalten von Konfliktpotentialen vorprogrammiert. Das Aushalten kann dann leicht zu einem ausgeprägten Nebeneinanderherleben werden, statt zu einem schönen Miteinander. Oder der Groll durch die nicht ausgesprochenen Konfliktthemen wird so groß, dass das Ganze 1000 Meter in der Luft zerplatzt. Wenn sich beide aber bewusst sind, dass sie Vermeider sind, dann können sie Strategien finden, wie sie ihre Sprachlosigkeit so transformieren, dass Lösungen gefunden werden und die Harmonie nicht nur eine augenscheinliche ist!

 

Bindungstypen: Vermeidend und desorganisiert


Puh, gefährlich! Sehr gefährlich sogar. Warum? Das emotionale Entziehen der Vermeider lässt die Desorganiserten in die Verzweiflung treiben. Die Verzweiflung kann sogar aus einem Ohnmachtsgefühl heraus zu verletzenden oder selbst-verletzenden Handlungen führen. Von starken Vermeidern sollten die Desorganisierten tatsächlich lieber die Finger lassen. Das kann in den seltensten Fällen funktionieren!

 

 

Bindungstypen: Desorganisiert und desorganisiert

 

Nun ja, was soll ich sagen. Die Desorganisierten kommen ja auch in allen Formen und Farben und es kommt darauf an, wie sie es hinbekommen zu kommunizieren, sich aufeinander einzustellen und die gegenseitigen Bedürfnisse zu erfüllen. Leicht wird es aller Wahrscheinlichkeit aber nicht, denn was sie brauchen, ist besonders eins: Sicherheit und das können die Desorganisierten durch ihr unbeständiges Verhalten meist nicht geben.

 

Ihr seht also, auch wir Unsicheren können glückliche Beziehungen führen, wenn wir die denn bewusst angehen. Wenn wir sie einfach so laufen lassen und Erwartungen, Wünsche, Bedürfnisse und Ängste nicht kommunizieren können (und zwar so, dass sie beim anderen auch ankommen), wird es unnötig schwierig. Manchmal ist ein wenig professioneller Nachhilfeunterricht dann keine schlechte Idee....


Wenn du dir unsicher bist, ob dein Herzensmann oder deine Herzensdame zu dir und deinem Bindungsstil passt, buche gerne eine Einzelsitzung bei mir. Ihr könnt aber auch gerne zusammen in eine Paartherapie kommen. Dann finden wir gemeinsam Strategien, die genau auf Eure spezielle Kombination zutreffen und mit denen Ihr auch wenn ihr beide unsicher gebunden seid, glücklich werden könnt. 



 







 



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